Sonntag, 13. Dezember 2015

Der Weg der Storchenkinder Produkte oder auch: Textiler Wahnsinn in Deutschland

Liebe Stoffwickel Mamas, Storchenkinder Freunde und Storchenkinder Neulinge...

Fast täglich klingelt das Telefon hier im Dauertakt, erreichen mich weit über 100 Emails und einige Einsendungen am Tag.
Deshalb heute einmal eine Kleinigkeit aus dem Alltag als Frau Storchenkinder und warum nicht immer alles so einfach geht ;-) 

Montag...der stressigste Tag wenn man das Wochenende wirklich konsequent nicht am PC war...nach dutzenden Emails wühle ich mich durch die Bestellungen und packe, packe, packe. Gegen 11 Uhr muss ich dann doch dringend in einer der Nähereien anrufen. Dort fehlt Stoff, ist vom Vorstufenbetrieb versprochen und soll 'diese Woche' ankommen. Also kurzer Check und kurze Nachfrage ob sonst alles da ist. Erwischt...die Näherei hat das Nähgarn noch nicht bestellt. Also sofort merken und aufschreiben. Wenn die Rechnung fürs Garn diese Woche nicht bei mir eintrudelt, wird auch das Garn nicht bestellt worden sein.

Dienstag...eigentlich ein großer Tag. Heute wird nach einiger Wartezeit unser Neubau gestellt. Fertighaus sei Dank steht gegen Mittag als ich mit den Kindern ankomme schon das Erdgeschoss.
Da es von der Baustelle aus nur ein Katzensprung auf die Alb ist, fahre ich direkt noch zur Abholung von neuer Wollunterwäsche und einigen Nachbestellungen. Dort angekommen dann die Ernüchterung: Es ist fast nichts passiert, ein anderer großer Auftrag war wichtiger als Storchenkinder? Oder Näherinnen krank? Egal.
Damit sich die Fahrt noch lohnt fahre ich noch in der Strickerei vorbei um zu schauen was die neuen Stoffe machen. Woll-Interlock auf größerer Maschine passt, neue Baumwoll Ringel passen, wieder neue Windelstoffe sind auch in Arbeit. Prima.
Dann 'schnell' über die A8 mit allen Kindern zurück nach Hause und ausladen. Nachdem alle versorgt sind geht es weiter mit der Endkontrolle der Wollunterwäsche, bis die Augen zu müde sind. 

Mittwoch...Mitte der Woche und ich sollte schauen was die Vorstufenbetriebe machen. Oder nicht machen. Die Betriebe auf der Alb liefern sich die Stoffe gegenseitig. So weiß man selbst nie genau wo es momentan unterwegs ist, außer man fragt nach. Und das muss man auch um nicht in Vergessenheit zu geraten. Also erster Anruf beim Stricker im Büro (dort bin ich gestern nur durch die Produktionshalle geflitzt)...hier liegen einige Stoffe und sind trotz Anmeldung nicht abgeholt...weiter also bei den Vorstufen...die Hälfte erreiche ich, aber da ist keine Zeit diese Woche. Die andere Hälfte geht aus Zeitmangel nicht einmal ans Telefon.
Nachdem ich dann schon wieder in Emails versinke und Pakete packe, fällt mir noch eine Lieferung von Stoffen ein. Gestern sollte eigentlich Windelstoff zu einer Näherei. Dort kam aber nichts an. Also Anruf beim Ausrüster: Er war da, die Straße aber gesperrt. Er fährt Ende der Woche nochmal in die Richtung. 
Danach geht es weiter im kleinen Storchenkinder Lager und hier muss alles griffbereit sein. Ich bestelle Kartonagen, Bürobedarf und Etiketten nach. Apropos Etiketten....ich warte noch auf Textiletiketten, die ich bereits vor Wochen bestellt hatte. Also auch dort nochmal nachfragen wo das bleibt, nicht dass die Stoffe und Materialien alle bald fertig sind und es am Pflegeetikett scheitert. 

Donnerstag...Heute habe ich etwas Pech, denn die Grippe die mich schon die ganze Woche begleitet legt sich auf die Stimme. Ich bekomme kein Wort mehr raus, schleppe mich nur noch krächzend ans Telefon. Zumindest klappt der Rest und ich kontrolliere die Wollwäsche fertig und schicke viele Pakete raus. Kurz vor Abend dann doch nochmal Chaos...eine Anlieferung auf der Baustelle hat nicht geklappt da unser Haus angeblich nicht auffindbar war...Das muss warten bis zum nächsten Morgen.

Freitag...Heute steht wieder ein Besuch auf der Alb an. Also fahre ich pünktlich morgens um 6 mit dem Babymädchen los...sie macht noch ihren Morgenschlaf und gegen 8 Uhr sind wir bei der ersten Station. Heute fahre ich zu fast allen Vorstufenbetrieben um die Stoffe zu kontrollieren bevor es weiter geht zum nächsten Arbeitsschritt. Nur so kann man Fehler aufdecken und vermeiden, am Ende einen unbrauchbaren Stoff zu haben. Zwischendurch schaue ich mir noch eine evtl. neue Näherei an, wo aber nicht alle Maschinen vorhanden sind. Eventuell aber mal eine Option für bestimmte Storchenkinder Artikel. Als ich gegen Nachmittag zurück bin muss ich mich noch darum kümmern dass der nächste 'Nachschub' kommt. Auch wenn Stoffe überall unterwegs sind und bearbeitet werden, muss laufend nachbestellt sein. Also nochmal schnell überprüfen was gebraucht wird und was als nächstes ansteht...Cord, Wollgarne, Baumwollgarne. Alles erledigt und gegen 16 Uhr bin ich dann wieder im Lager im Einsatz. Pakete packen, Einsendungen bearbeiten usw. 

Samstag...Und noch eine Fahrt auf die Alb, da eine Näherei einen dringend benötigten Schnitt nicht geschickt hat. Bei der Gelegenheit schaue ich mir aber auch gleich noch gelieferte Stoffe an. Grrr. Einige Stoffe sind mit ständigen Druckfehlern angekommen. Behalten oder zurück gehen lassen und keinen Ersatz bekommen? Behalten und wohl damit leben (wie üblich).
Dazu kam ein Nicky nach, den es in der Farbe schon einmal gab. Leider viel zu blass...vermutlich war beim Färber Stress und er wurde 'zu schnell' gefärbt. Den sollte man nicht verarbeiten, eine Nachproduktion dauert aber 8 Wochen. Und geht nicht schneller da einige Vorstufenbetriebe daran arbeiten. Also nehme ich mir zwei Muster mit und kläre das am Montag. Und zum Glück sind auch einige Windeln fertig, die ich auch gleich mitnehme.
Da noch Zeit ist schaffe ich es endlich gebrauchte Nähmaschinen zu besorgen. Damit kann ich die Reparaturen an einigen Artikeln selbst machen und muss diese nicht immer umständlich an die Nähereien zurück geben...Das soll Zeit sparen. Leider oder zum Glück für mich haben schon wieder Nähereien auf der Alb aufgegeben und es gibt gerade ein üppiges Angebot an alten, aber sehr robusten Industriemaschinen.
Mit vollem Sprinter geht es dann noch zur Baustelle. Dort die neuen Maschinen ausladen und weiter gehts.

Sonntag...Jetzt tippe ich hier die letzten Zeilen, die Kinder sind mit Basteln beschäftigt. Und dann packe ich weiter all die hübschen Storchenkinder Artikel auf die bereits sehnlichst gewartet wird.
Und wie war das noch Anfang der Woche?
Es ist Sonntag. Der für 'diese Woche' versprochene Stoff ist nicht in der Näherei, die Näherei hat offensichtlich kein Garn bestellt und unsere Anlieferung auf der Baustelle habe ich schlichtweg vergessen.
Aber da heute Sonntag ist, werde ich jetzt noch bis zum Mittag arbeiten und dann die ersten Plätzchen für dieses Jahr backen. Am 3. Advent, so spät wie noch nie. 

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